veröffentlicht in der Schwäbischen Post am 24.11.2016:
Neue Variante im Spiel
Aalen-Ebnat
Seit Jahren wünscht sich der Sportverein Ebnat einen Kunstrasenplatz. Den Ball erneut ins Rollen gebracht hat OB Thilo Rentschler. Der hat Wohnbebauung auf dem alten Sportplatz, der Trainingsplatz ist, angedacht.
Jetzt hat sich der Ebnater Ortschaftsrat mit diesem Thema erneut befasst. Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann hatte am Mittwochabend gleich drei Varianten im Gepäck. Der Aalener Sportdezernent macht eingangs schnell klar, wohin die Reise, seiner Meinung nach, gehen sollte. Doch mit dem, was dann kommt, hat er wohl kaum gerechnet. Die Räte bringen einen neue Variante ins Spiel. Von der glauben sie, sie könnte für den Verein kostengünstiger sein, als das, was die Verwaltung in petto hat.
Doch der Reihe nach.
Die erste Variante ist – nach Ehrmanns Rechnung – die kostengünstigste. 750 000 Euro Gesamtkosten sollen dabei entstehen. Der Kunstrasenplatz würde auf dem bisherigen Festplatz im Norden der Jurahalle verlegt. Das bestehende Rasenspielfeld bleibt, wo es ist. Dafür braucht es einen neuen Standort für den Festplatz. Hier hat die Bauverwaltung zwei Möglichkeiten vorgeschlagen. Den Bereich bei den Tennisplätzen lehnen die Räte vehement ab. „Den Anwohner dort mutet man bereits genug zu“, sind sie sich einig. Favorit ist das Areal westlich der Parkplätze bei der Jurahalle. Für die Rochade spreche, so Ehrmann, die Tatsache, dass die Stadt die Grundstücke besitze. Zudem befinde sich alles zentral, unweit der Schule. Die Fläche des Trainingsplatzes könnte man für Wohnbebauung nutzen. „Das spült Geld in die Kasse“, sagt Ehrmann. Der rechnet den Räten vor, dass bei dieser Variante der SV Ebnat 346 000 Euro der Kosten tragen müsse.
Zwei weitere Varianten sind wesentlich teurer. Sie sehen eine große Lösung vor. Die komplette Infrastruktur des Sportvereins würde verlegt; entweder zum Feuerwehrhaus oder an den Ortsrand Richtung Unterkochen. Nur der Festplatz bleibe an seinem angestammten Ort. Die Kosten dafür: 3,4 Millionen Euro. Das ist allen zu viel; den Ortschaftsräten, der Verwaltung und dem Verein.
Jetzt zaubern die Lokalpolitiker – ihnen voran Eugen Gentner – einen Trumpf aus dem Ärmel. So verstehen sie die Variante, bei der der gewünschte Kunstrasenplatz auf dem bisherigen Trainingsplatz installiert wird und die 550 000 Euro kosten soll. Ehrmann hat einiges dagegen einzuwenden. Er glaubt weder daran, dass das Vorhaben günstiger werden könnte, noch daran, dass der Platz groß genug ist für die Fußball-Landesliga.
„Das muss geprüft werden“, fordert Manfred Traub. Der Ortsvorsteher zieht dann ein weiteres Ass: den Eingemeindungsvertrag. In dem steht ein „Tennenplatz“ als Dreingabe. Deshalb will Traub noch recherchieren, ob nicht die Stadt als Ersatz dafür den Kunstrasenplatz ganz bezahlen müsse; bislang erhält der Verein maximal 268 000 Euro städtische Zuschüsse. Auch hier hält Ehrmann dagegen. Lässt sogar aus Reden zitieren, die bei der Einweihung der Jurahalle halten wurden. Doch bei der Abstimmung am Ende hat Traub die Ortschaftsräte einstimmig hinter sich. Beides muss auf den Prüfstand – Variante 4 und der Eingemeindungsvertrag.