Die Leiden des armen Ebnater Bürgermeisters Franz und gleich zwei Schläge auf den Kopf
Stand:08.01.2024, 10:55 Uhr
Von: Edwin Hügler
Die Theatergruppe des Sportvereins Ebnat amüsierte in der Jurahalle ihr Publikum mit dem Stück „Die Gedächtnislücke“.⋌⋌Foto: ehü © Edwin Hügler
Wie schwer es ein Bürgermeister haben kann, zeigt die Theatergruppe des Ebnater Sportvereins mit ihrem Stück „Die Gedächtnislücke“ in der Jurahalle. Und unterhält ihre Gäste bestens.
Aalen-Ebnat. Ein Bürgermeister hat es nicht leicht, vor allem wenn er von allen Seiten traktiert wird und es niemanden recht machen kann; da kann man schon mal die Nerven verlieren. Vor diesem Hintergrund hat die Theatergruppe des Sportvereins Ebnat in der voll besetzten Jurahalle die Komödie „Die Gedächtnislücke“ von Bernd Gombold präsentiert.
Auch im 30. Jahr ihres Bestehens haben die Ebnater Akteure nichts an Elan und Spielfreude verloren: Unter der Regie von Roswitha Weber und Birgit Breitweg entwickelte sich ein fröhliches Theaterstück, bei dem es für die Besucherinnen und Besucher viel zu lachen gab.
Zum Glück gibt es Hannelore
Zum Inhalt: Bürgermeister Franz (Fritz Arnold) ist ein „armer Tropf“. Zum einen wird er ständig von seiner Frau Helene (Birgit Breitweg) kommandiert, zum anderen gehen ihm die Ansprüche der Bürger gewaltig auf den Senkel. Zum Glück hat Franz seine gut aussehende Sekretärin Hannelore (Katrin Hermann), die ihn in allen Lebenslagen unterstützt und ihn auch fürsorglich an die Einnahme seiner Tabletten erinnert.
Sepp, das Schlitzohr
Und dann ist da auch noch der schlitzohrige Amtsdiener Sepp (Thomas Krebs), der nach dem Motto „lieber ledig als erledigt“ lebt und sich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit ein Schnäpschen gönnt.
Schwanger oder Gallensteine?
Der ständige Dorftratsch von Emma (Iris Reiger) und Klara (Monika Pehl) bereitet dem Bürgermeister große Sorgen. Die beiden glauben die Lügengeschichten von Sepp und so wird allerlei Unsinn im Dorf verbreitet. Einmal soll die Frau des Bürgermeisters schwanger sein, dann hat sie nur Gallensteine und der Gockel von Anton (Jochen Weber) hat die Rinderseuche – alles frei von Sepp erfunden.
Gockelalarm und Poolattacke
Das Leben so richtig schwer machen Franz Ludwiga (Roswitha Weber) und ihr dümmlicher Mann Heinz Harald (Werner Eberle), die immer wieder in der Amtsstube auftauchen. Sie beschweren sich über das Gekrähe des Gockels von Anton, über das Geläute der Kirchenglocken und über den Lärm durch die Proben des örtlichen Musikvereins. Außerdem habe Amtsdiener Sepp in ihren Swimmingpool gepinkelt. Ludwiga droht dem Bürgermeister sogar mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde, falls er nichts unternimmt.
Franz beschließt, zur Tat zu schreiten: Mit dem Beil will er den Gockel erledigen und die Kirchenglocken zum Schweigen bringen. Doch bei dieser Aktion bekommt der Bürgermeister einen Schlag auf den Kopf und er verliert sein Gedächtnis über die letzten fünf Jahre. Franz ist wie verwandelt: Er liest Ludwiga und Heinz-Harald die Leviten und küsst sogar seine Frau. Auch eine kurze Ehekrise übersteht er schadlos, nachdem die heiratswillige Rosalinde (Nicole Braunschmid) auftaucht und sich den Bürgermeister angeln will. Doch es klärt sich alles als Missverständnis auf. Schließlich verlieben sich Rosalinde und der überdrehte Professor Gottlieb (Rudi Mayer) ineinander.
Der Schlaftabletten-Trick
Ludwiga und Heinz-Harald bangen um ihr allerliebstes Schoßhündchen, das angeblich im Koma liegt. Sie versprechen den Lärm in Zukunft zu ertragen, wenn ihr Hündchen gerettet wird. Eingefädelt hat das Ganze wieder einmal der schlaue Sepp, der dem Vierbeiner lediglich Schlaftabletten verpasst hat. Der Hund wacht wieder auf und erfreut sich am Lärm von Tieren, am Glockengeläute und am Spiel der Blaskapelle.
Der Bürgermeister bekommt wieder einen Schlag auf den Kopf und erhält sein Gedächtnis zurück. Es ist alles auf Anfang gestellt und er will erneut mit dem Beil dem Lärm ein Ende bereiten. Doch diesmal halten ihn alle anderen zurück und so herrscht am Ende Frieden und Freude.
⋌Edwin Hügler