Darum haben’s Männer in Ebnat nicht leicht
Vereine Die Theatergruppe des SV Ebnat führt ein unterhaltsames Lustspiel von Regina Rösch auf.
HERIBERT ANDRES
Aalen-Ebnat. „Noch nie hatten wir so einen Run auf die Karten“, gibt im „Abspann“ unter dem lang anhaltenden Applaus des Publikums Schauspielerin Roswitha Weber dem Publikum dankbar mit auf den Weg. Es war ein langer Theaterabend mit weit über 2,5 Stunden Spielzeit. Fast jede Minute war erfüllt mit Gags, Pointen, Slapstickeinlagen und urkomischen Dialogen. Gegeben wurde unter Regie von Roswitha Weber und Birgit Breitweg der Dreiakter „Männer haben’s auch nicht leicht“ – von Regina Rösch.
„Was haben wir in den Proben gelacht. Das Stück hatten wir ja schon seit sechs Jahren auf dem Schirm“, verraten die Akteure dazu. Die Jurahalle war ausverkauft und die Atmosphäre erstklassig. Prima agiert haben Charlotte Bayer bei ihrem Debüt als flippige Nichte, Werner Eberle in seinem Bühnen-Comeback als Freund Willi und wahrlich nicht zuletzt Eberhard Amerein als köstlich sächselnder Trachtenmodenhändler.
Zur Handlung: Automechaniker Rudolf (Fritz Arnold in Höchstform) ist im gesetzteren Alter eingeschworener Junggeselle, liebt Bier und Fleischwurst und lebt fröhlich, glücklich und mit sich und der Welt zufrieden im Chaos. Einzige dunkle Wolke am Himmel ist seine Schwester Apollonia (Roswitha Weber als tolle Ergänzung zu Fritz Arnold). Die fällt immer vor Feiertagen in die Wohnung ein und stellt mit Besen, Schrubber und Eimer die Wohnung auf den Kopf. „Mein Bruder ist eine echte Drecksau“, resümiert sie wenig charmant.
Rudolfs Kumpels Georg (Werner Eberle) und Willi (Jochen Weber) dagegen erleiden die „täglichen Qualen des Alltagslebens“ und suchen immer wieder Zuflucht bei Rudolf. Genauso wie Frauenheld Gustav (Rudi Mayer).
Ihnen allen kommt Apollonia, unterstützt von den Frauen der Freunde (Iris Reiger und Moni Pehl) und Nachbarin Irene (Birgit Breitweg), in die Quere. Dabei entstehen herrliche Mann-Frau-Dialoge. Vorurteile und Klischees werden dem Publikum gekonnt serviert und nach vielen Irrungen, Wirrungen und kleinen Eifersüchteleien kommt alles schließlich zum Happy-End.
Das gesamte Stück ist garniert mit viel Lokalkolorit und manchmal recht derben Anspielungen. Die Nachbarorte Waldhausen und vor allem Unterkochen bekommen zudem ihr Fett weg. Fertig ist Laientheater der besten Art.
Das Stück gibt es noch zwei weitere Male, am Freitag, 10. und Samstag, 11. Januar, jeweils um 19.30 Uhr in der Jurahalle. Eintritt: zehn Euro.
© Schwäbische Post 06.01.2020 15:54