Was passiert, wenn in Ebnat die Welt droht unterzugehen
Von: Edwin Hügler
Die Komödie „Der Countdown läuft“ begeistert in Ebnat das Publikum. © Edwin Hügler
Die Theatergruppe des Sportvereins Ebnat begeistert mit der Komödie „Der Countdown läuft“ das Publikum.
Aalen-Ebnat. Was passiert in Ebnat, wenn am Heiligen Abend für Silvester plötzlich der Weltuntergang angekündigt wird? Richtig, es bricht Angst und Schrecken aus. Vor diesem Hintergrund hat die Theatergruppe des Sportvereins Ebnat in der ausverkauften Jurahalle die Komödie „Der Countdown läuft“ von Beate Irmisch präsentiert.
Das Lustspiel bot alles, was für gute Unterhaltung sorgt: Flotte Dialoge, amouröse Verflechtungen und einen schlauen Drahtzieher. Die Ebnater Theatergruppe zeigte sich unter der Regie von Birgit Breitweg und Roswitha Weber wieder einmal in bester Spiellaune und sorgte dafür, dass die Besucherinnen und Besucher viel zu lachen hatten. Und doch gab es vor allem am Schluss auch nachdenkliche Momente.
Doch der Reihe nach: Pfarrer Madebusch (Fritz Arnold) verkündet in seiner Predigt anlässlich einer Beerdigung, dass der Tag des Jüngsten Gerichts naht. Ein Meteorit namens Hinkelstein werde in der Silvesternacht die Erde erreichen und den Untergang der Welt besiegeln. Auch im Radio wird diese Nachricht verbreitet.
Im Hause von Bürgermeister Hugo (Thomas Krebs) herrscht helle Aufregung. Er und seine Frau Rosamunde (Roswitha Weber) sind völlig aus dem Häuschen. Zu den beiden gesellen sich Kunigunde (Monika Pehl), die Kauderwelsch in zwei Sprachen spricht, und ihr Mann Traugott (Werner Eberle), ein Pantoffelheld, der dem Alkohol nicht abgeneigt ist. Kunigunde und Traugott werben für die Lehre der Zeugen Jobälius mittels der Zeitschrift „Leuchtturm“.
Mit von der Partie sind auch der gewiefte Versicherungsvertreter Gustav (Rudi Mayer) sowie der geldgierige Schreiner und Bestatter des Ortes, Otto Holzwurm (Jochen Weber) und seine freche Frau Hilde (Brigit Breit weg). Otto will den Jugendraum der Gemeinde kaufen, um seine Werkstatt zu erweitern.
Angesichts des nahen Endes gesteht Otto seiner Frau, dass er seit zwei Jahren eine Affäre mit der Pfarrgemeinderatssekretärin Gisela Wichtig (Britta Siegert-Schwarz) hat. Ihr kauft er jedes Jahr zu Weihnachten einen teuren Mantel, während er seine Frau mit einem Sicomatic-Topf abspeist.
Ans Tageslicht kommt auch, dass Traugott vor Jahren ein Liebesabenteuer mit Hilde Holzwurm hatte. Die clevere Tochter des Bürgermeisters Berni (Iris Rieger) luchst ihrem Vater ein neues Auto ab und verbündet sich ansonsten mit dem Pfarrer. Das Ziel der beiden ist die Anschaffung von neuen Kirchenglocken. Angesichts des drohenden Weltendes ist die Kirche plötzlich voll und jeder will als erster zur Beichte. Der Pfarrer nutzt die Situation aus und besorgt sich von den Leuten eine Unterschrift für die neuen Kirchenglocken, falls die Welt doch nicht untergeht.
Und so kommt es. Der Meteorit ist, bevor er die Erde erreicht hat verschwunden und der Weltuntergang ist abgesagt.
Es herrscht zunächst große Erleichterung, doch dann verfallen die Leute wieder in ihre alten Verhaltensmuster: Es wird gestritten, was das Zeugs hält…