veröffentlicht am 09.01.2017 in den Aalener Nachrichten:
Gaudi total mit Leberkäs und roten Strapsen
Theatergruppe des Sportvereins Ebnat sorgt mit ihrem Lustspiel für einen gewaltigen Lacherfolg
Unter der Regie von Birgit Breitweg und Roswitha Weber haben die Bühnenakteure auch im 25. Jahr ihr komödiantisches Talent bewiesen. Die Lust am Spielen war in jeder Phase zu bemerken; die Lachmuskeln des Publikums wurden nahezu ununterbrochen angestrengt.
Zum Inhalt. Der gewiefte Finanzbeamte Friedhelm (Friedrich Arnold) und seine beiden Kumpels, der Bauunternehmer Josef (Eberhard Amerein) und der Gärtnereibesitzer Peter (Torsten Eberle), träumen von alten Junggesellenzeiten, als sie in silbernen Plateauschuhen bei „Satisfaction“ und „Smoke on the water“ auf Frauenfang gingen. Heute herrscht in den Ehen der drei gähnende Langeweile, im Fernsehen wird Florian Silbereisen geguckt und ansonsten dreht sich alles um geputzte Fenster, die Wehwechen der Männer und vor allem darum, dass stets genügend Leberkäs im Kühlschrank ist. Wenigstens sorgt Friedhelm für seine Altersvorsorge, in dem er Schmiergelder in einem Köfferchen sammelt.
Auch die Frauen des Männertrios, Margarete (Roswitha Weber), Gertrud (Birgit Breitweg) und Hedwig (Nicole Braunschmid), sind frustriert. Bei der ledigen Friseuse Emilie (Ingrid Weber) beklagen sie ihr Leid über die Männer, die zu nichts mehr Lust haben und nicht einmal bemerken, wenn die Frauen mit neuen Frisuren nach Hause kommen. In die Frauenrunde gesellt sich die junge Untermieterin Liane (Kristina Rauer), die versucht, etwas Schwung hineinzubringen.
Als die Männer wieder einmal tagen, kommt der schnöselhafte Dr. Dr. Müller-Tiefensee (Thomas Krebs), der Chef von Friedhelm, hinzu. Er hat bei Friedhelm im Finanzamt einen „Playboy“ in der Tasche entdeckt – klar, dass jetzt in diesem Männermagazin kräftig herumgestöbert wird. Schließlich schlägt Friedhelm vor, einen Männerabend mit Drugs und Alkohol zu veranstalten, das ganze natürlich im Outfit der wilden 70er Jahre. Damit eine sturmfreie Bude herrscht, sollen die Frauen in ein Wellness-Wochenende geschickt werden. Soweit der Plan, der fast aufgeht, aber nur fast. Denn die Frauen ziehen es vor, mit roten Strapsen ausgestattet sich im „White Horse Club“ in Unterrombach zu amüsieren – doch davon wissen die Männer nichts.
Sie feiern bei reichlich Alkohol mit „Satisfaction“ und „Smoke on the water“ einen Männerabend und singen auch noch „her mit den Weibern, wir legen alle flach.“
Doch irgendwie ist die Party ohne Frauen etwas langweilig. Auf Vorschlag von Dr. Dr. Müller-Tiefensee beschließen die Männer, als Italiener verkleidet in den Club zu gehen, denn dort soll es Frauen in roten Strapsen und „Table-Dance“ geben. Gesagt getan: Die „Italiener“ amüsieren sich prächtig im Club mit ihren eigenen Frauen, ohne es zunächst zu bemerken. Doch schließlich fliegt das Ganze auf und die Männer merken, was für tolle Frauen sie haben. Friedhelm muss auch noch feststellen, dass seine Margarete die Club-Besitzerin ist, ohne dass er davon gewusst hat.
Der langanhaltende Schlussapplaus des Publikums galt den Bühnenakteuren, aber auch den Souffleusen Renate Buchstab und Monika Pehl, den Maskenbildnerinnen Jenny Polster-Kuhner und Anja Goggele sowie Heiko und Ewald Nigmann für die Licht- und Tontechnik.