veröffentlicht in der Schwäbischen Post am 25.07.2021
Promi-Elf lässt Effektivität vermissen
von Lothar Schell
Der SV Ebnat besiegte bei den Ebnater Sporttagen das von Ex-VfR-Akteur Michael Butrej organisierte Team mit 3:0. Ein schönes Wiedersehen mit bekannten Gesichtern.
Aalen-Ebnat
Der Fußballnachmittag bei den Ebnater Sporttagen begann mit dem Vorbereitungsspiel des Oberligisten SF Dorfmerkingen gegen den Landesligisten TSV Waldstetten.
Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Die Dietterle-Truppe hatte zwar streckenweise mehr Ballbesitz und besaß die lukrativeren Torchancen, aber ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Nietzer und Gallego ließen gute Chancen liegen. Der Landesligist verkaufte sich gut – am Ende hieß es leistungsgerecht 0:0. Tore satt gab es dann bei der Begegnung zwischen einer Bürgermeister-Auswahl und dem Frauen-Team der Spielgemeinschaft Ebnat/Waldhausen. Den Auftakt zur Torflut setzte Jürgen Schichta von der Stadtverwaltung Bopfingen – und Heiko Engelhard vom Straßenbauamt Ellwangen netzte zum 2:0 ein. Hanna Schwab verkürzte auf 1:2. In der Folge schien „die Verwaltung“ einem Kantersieg entgegenzugehen. Nach einem Eigentor der nie aufgebenden Fußball-Frauen. ließ Fußball-Bezirksvorsitzender Jens-Peter Schuller mit dem 4:1 grüßen und der Abtsgmünder Ex-Bürgermeister Georg Ruf markierte den fünften Treffer. Dann schlug die große Stunde von Ann-Kathrin Schubert, die einen Hattrick beisteuerte. Zwischendrin war allerdings der neu gewählte Aalener Oberbürgermeister Frederick Brütting erfolgreich. Die Fußballerinnen kamen bis auf 6:5 heran – ein munteres Spiel, das den zahlreichen Besuchern Freude bereitete.
Michael Butrej hatte Spieler mit Rang und Namen nach Ebnat gebracht. Akteure wie Victor Lopez, Roland Mall und Christof Weber (alle VfB Stuttgart) und Chiquinho da Silva (Borussia Mönchengladbach bildeten einen guten Mix, mit ehemaligen Korsettstangen aus der Region wie Cassio da Silva (VfR Aalen, FC Heidenheim), Semih Tafrali (VfR Aalen) und vor allem dem Ex-Ebnater Joe Colletti. Die Augen richteten sich aber auch auf die beiden RTL-Fernsehstars Patrick Hufen (Versicherungsdetektive) und Janko Hilliges, den Sterne-Koch und Koch der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Spitzenköche. Die „Altvorderen“ ließen durchaus erkennen, dass sie das Kicken nicht verlernt haben. Nach einem verhaltenen Beginn beider Teams nahm aber der heimische SV Ebnat das Heft mehr und mehr in der Hand. Vor allem die Abwehr wirkte gut gestaffelt. Nach zuvor schon guten Einschussmöglichkeiten ging der SVE in der 31. Minute durch Enes Dogan verdient mit 1:0 in Führung und kurz vor der Pause ließ Florian Uhl den zweiten Treffer folgen, als die „Promi-Abwehr“ zu weit aufgerückt war. Im zweiten Durchgang dasselbe Bild. Die „Promis“ agierten zwar optisch gefällig, aber vor dem Strafraum war man mit dem Latein meist am Ende. Lediglich Werner Rank, der einzige Spieler in Deutschland, der in allen Ligen von der A-Klasse bis zur ersten Bundesliga (Dynamo Dresden) gespielt hatte, konnte mit einigen Einzelaktionen für Gefahr sorgen. Er war es auch, der in der 70. Minute mit einem direkten Freistoß den Querbalken traf. Das Ding wäre reingegangen, aber SV-Torhüter Marko Kollak hatte noch reaktionsschnell die Hand dran. Den Schlusspunkt zum 3:0 setzte Niklas Neumayer nach einem feinen Solo und einem unhaltbarem Abschluss. Den Promis blieb nur noch, den Zuschauern ein wenig für die Optik zu bieten.. Die Kraft für eine Schlussoffensive fehlte. Trotz allem ein schönes Spiel für die Zuschauer und der Schlussakkord für einen gelungen Nachmittag.