veröffentlicht in den Aalener Nachrichten am Freitag, den 25.05.2018:
Die Schwierigkeiten eines Neuanfangs
Im Abstiegskampf der Fußball-Bezirksliga hat sich die Schlinge für den SV Ebnat zuletzt bedrohlich zugezogen. 19 Spiele in Folge warten die Schwarz-Gelben nunmehr auf ihren vierten Saisonsieg und gelingt der erhoffte Befreiuungsschlag auch an diesem Wochenende nicht, so könnte der Abstieg des Ex-Landesligisten in die Kreisliga bereits vorzeitig feststehen.
Dietmar Förstner, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit beim SV Ebnat, muss auf ein „äußerst unbefriedigendes Jahr“ zurückblicken. „Wenn drei oder vier Leistungsträger längerfristig ausfallen, wird es in der Bezirksliga schwierig“, begründet Förstner, der das größte Manko allerdings in der eigenen Chancenverwertung ausgemacht hat: „Unsere Stürmer haben wirklich das Pech an den Stiefeln kleben.“ Diese mangelnde Effizienz schlägt sich auch in der Statistik nieder: Mit nur 32 Einschüssen stellt der SVE die drittschwächste Offensive ligaweit.
Fakt ist, dass die Ebnater mit dem Rücken zur Wand stehen: Drei Spieltage vor Saisonende ist der Rückstand zum Relegationsplatz auf sechs Zähler angewachsen. „Lamentieren hilft nun alles nichts“, sagt Förstner. Der langjährige Abteilungsleiter betont jedoch auch, dass der Abstieg als „Worst Case“ keinesfalls ein Beinbruch wäre. In der Landesliga hätten ihn die eigenen Zuschauer bezüglich der Spieler oftmals gefragt: „Wer ist das überhaupt“. Damit soll endgültig Schluss sein beim SVE. „Wir setzen auf die eigene Jugend“, erklärt der Vorstand. Die Folge des radikalen Neuanfangs ist das bereits zweite Jahr nacheinander im Tabellenkeller, bedeutsamer sei jedoch die langfristige Perspektive, so Förstner: „Wenn unsere Jugendlichen ihre positive Entwicklung fortsetzen und zu den Aktiven stoßen, dann wird der SV Ebnat wieder höherklassig spielen – also in der Bezirksliga.“
Rechnerisch ist derzeit noch alles möglich, doch die Schwarz-Gelben sind zum Siegen verdammt und zugleich auf Schützenhilfe angewiesen. Das erste von drei „Endspielen“ erwartet Ebnat (15./15 Punkte) am Sonntag bei Neresheim (12./28). Während die Klosterstädter ihrerseits durch einen Sieg den Klassenverbleib auch rechnerisch perfekt machen würden, könnten die Ebnater bei einer weiteren Niederlage den Sechs-Punkte-Rückstand auf den Relegationsplatz nur noch theoretisch aufholen. Sollte Heubach (13./21) zeitgleich in Neuler (8./37) punkten, wäre der Abstieg sogar schon besiegelt.