Veröffentlicht am 29.11.2018 in der Schwäbischen Post
Kunstrasenspielfeld statt Festplatz
Standort Die Ebnater Ortschaftsräte haben über das Kunstrasenspielfeld und die Verlegung des Festplatzes ausführlich debattiert und eine Entscheidung getroffen. Das ist das Ergebnis.
Aalen-Ebnat
Die Debatte um den Ebnater Festplatz und den Bau eines Kunstrasenplatzes ist an diesem Donnerstagabend im Ebnater Ortschaftsrat in eine neue Runde gegangen. Wenn es nach dem Aalener Sportdezernenten Karl-Heinz Ehrmann geht, in die letzte. „Mir ist wichtig, dass wir nach vier Jahren endlich einen Knopf an die Sache machen“, sagt Ehrmann. Die „Sache“ ist kompliziert. Weshalb die Debatte und Ehrmanns Ausführungen auch entsprechend lang sind. Am Ende gibt’s ein deutliches Votum: Der Kunstrasenplatz soll auf dem ehemaligen Festplatz gebaut werden. Dafür wird der Festplatz nach Süden in Richtung Jurahallen-Parkplätze verlagert.
Doch der Reihe nach: Der Ebnater Sportverein will seit Jahren einen Kunstrasenplatz für witterungsunabhäniges Fußballtraining auf dem eher rauen Härtsfeld. Der Platz könnte auf dem bisherigen Festplatz – einem Multifunktionsplatz – realisiert werden. In diesem Zug müsste dann allerdings der Festplatz verlagert werden. Zwei geeignete Standorte sind, laut Bürgermeister Ehrmann, dafür auch vorhanden.
Doch in den vergangenen Debatten ist der „Alte Sportplatz“ als weiterer, möglicher Standort für das Kunstrasenspielfeld ins Spiel gekommen. Mit einem Manko: Zwar ist das Areal des „Alten Sportplatzes“ groß genug, um einen ligatauglichen Kunstrasenplatz zu erstellen. Aber der Württembergische Landessportbund bezuschusst den Neubau eines Kunstrasenplatzes nur dann entsprechend, wenn das Spielfeld bestimmte Maße aufweist (100 mal 62 Meter). Und die sind beim „Alten Sportplatz“ (95 mal 59 Meter) nicht möglich.
Ehrmann spricht die Finanzen an; nennt 94 500 Euro, mit denen der WLSB den Kunstrasen„regulär“ fördert; beim zu kleinen Feld sinke die Summe auf 33 000 Euro. „Ich bin mir sicher, dass die Stadt die Differenz nicht ausgleicht“, sagt Ehrmann.
„Zudem müsste man das Gelände mit einem vier bis sechs Meter hohen Zaun einzäunen“, sagt Ehrmann. Das sei in der direkten Nachbarschaft zur Gartenschule nicht akzeptabel. Daher lässt der Sportbürgermeister auch keinen Zweifel daran, wo er den Kunstrasen künftig sieht. Wie übrigens auch der SV Ebnat. Auf dem Festplatzgelände – mit Kosten von 765 000 Euro; Zuschüssen von insgesamt 451 000 Euro und Kosten für den SVE von 313 000 Euro.
Für mich ist die Akte zu, wenn sich die Räte auf keinen der Vorschläge einigen.
Karl-Heinz Ehrmann
Sportdezernent
Indessen zeigt sich Ehrmann bei der Suche nach einem neuen Standort für den Festplatz offen. Ehrmann spricht von zwei beziehungsweise drei Varianten.
Der Festplatz wird mit einer Größe von 2500 Quadratmetern auf die Fläche im Anschluss an den Parkplatz an der Jurahalle in der Thurn-und-Taxis-Straße verlegt. Die Kosten dafür in Höhe von 320 000 Euro trage die Stadt. Als Alternative gebe es das Tartan-Kleinspielfeld. „Das reicht aus, wenn der Musikverein sein Frühlingsfest feiert“, sagt der Dezernent, und auch bei anderen Festivitäten sei die Fläche mit 1144 Quadratmetern ausreichend groß. Diese Alternative habe den Charme, dass man das Areal überdachen und, ähnlich einem Carport, mit zwei Seitenwänden gestalten könnte. „Diese Anlage könnte in Zukunft ein Zelt ersetzen“, sagt Ehrmann. Dann brauche es allerdings eine Vereinsgemeinschaft, die Ebnat noch gründen müsste, die das Organisatorische und die Unterhaltungsverpflichtungen übernehme.
„Für mich ist die Akte zu, wenn die Ortschafträte sich auf keinen der Vorschläge einigen“, betont der Bürgermeister. Er lasse sich nicht darauf ein, weitere Varianten zu prüfen. „Dann müssen die Ebnater diese selbst erarbeiten und der Stadtverwaltung zur Prüfung vorlegen“, erklärt Ehrmann.
Die umfassende Debatte der Ortschaftsräte lesen Sie online im Laufe des Freitags und in der Tageszeitung am Samstag.
© Schwäbische Post 29.11.2018 21:32
Veröffentlicht am 29.11.2018 in den Aalener Nachrichten
Ebnater Festplatz wird zum Kunstrasenspielfeld
EDWIN HÜGLER
Nach einer lebhaften Debatte hat sich der Ortschaftsrat Ebnat am Donnerstagabend mit acht Ja- und zwei Nein-Stimmen dafür ausgesprochen, dass der Sportverein Ebnat auf dem bisherigen Festplatz einen Kunstrasenplatz erstellen soll. Dies entspricht dem Wunsch des Vereins. Der Festplatz soll auf einem Gelände westlich der Parkplätze der Jurahalle angelegt werden.
Seit vier Jahren wird in Ebnat über das Thema diskutiert. Vor einem Jahr hatte der Ortschaftsrat dafür plädiert, einen solchen Platz auf dem alten Sportplatz zu bauen. Diese Lösung stieß jedoch beim Sportverein auf wenig Gegenliebe. Einerseits, weil dort nur eine Breite von 57 Metern und nicht die Standardbreite von 60 Metern möglich ist, andererseits aus finanziellen Gründen. Die Stadt Aalen plant nämlich, auf dem alten Sportplatz zwölf Bauplätze auszuweisen. Vom Verkaufserlös ist die Stadt bereit, dem Sportverein Ebnat einen Sonderzuschuss in Höhe von 136 000 Euro für den Bau zu gewähren. Bei einem Kunstrasenfeld auf dem alten Sportplatz fehlt dem SV Ebnatdieser Zuschuss.
Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann stellte das Konzept der Stadt Aalen vor. Der Kunstrasenplatz mit einer Größe von 100 auf 62 Meter soll auf dem bisherigen Festplatz erstellt werden. Die zuschussfähigen Kosten betragen 680 000 Euro. Hinzu kommen Kosten in Höhe von 85 000 Euro für die Bauleitung. Der Sportverein erhält neben dem Zuschuss nach den Sportförderrichtlinien der Stadt in Höhe von 136 000 Euro aus dem Verkaufserlös der Bauplätze des alten Sportplatzes einen Sonderzuschuss in Höhe von nochmals 136 000 Euro. Außerdem übernimmt die Stadt die Kosten für die Bauleitung in Höhe von 85 000 Euro. Nach Abzug des Zuschusses des Württembergischen Landessportbundes in Höhe von 94 500 Euro bleibt beim SV Ebnat ein Eigenanteil von 313 500 Euro.
Für den künftigen Festplatz präsentierte Ehrmann zwei Alternativen. Die Stadt könne auf einem freien Gelände westlich der Parkplätze der Jurahalle einen 2500 Quadratmeter großen Platz anlegen. Die Kosten bezifferte er auf 320 000 Euro. Der Platz reiche aus, damit der Musikverein Ebnat hier sein Frühlingsfest abhalten könne.
Ortsvorsteher lehnt Festplatz-Verlegung ab
Alternativ schlug Ehrmann vor, auf einen Festplatz zu verzichten und das Kleinspielfeld westlich der Jurahalle mit Wänden auszustatten und zu überdachen, um es für Feste nutzbar zu machen. Es sei groß genug für das Frühlingsfest des Musikvereins. Allerdings schwebe der Stadt hier vor, dieses Spielfeld an eine noch zu gründende Vereinsgemeinschaft zu verpachten. Diese Gemeinschaft erhalte für den Umbau einen einmaligen Zuschuss von 200 000 Euro und müsse auch keine Pacht entrichten.
In der Diskussion sprach sich Ortsvorsteher Manfred Traub gegen eine Verlegung des Festplatzes aus. Er zitierte einen Brief des Musikvereins Ebnat, der höhere Betriebskosten für das Frühlingsfest am neuen Standort befürchtet. Zudem könne es dort Probleme mit den Anliegern und der Zufahrt zu den Parkplätzen geben. Traub meinte, dass der SV Ebnat auch auf dem alten Sportplatz bauen könne. Die Verlegung des Festplatzes sei dann nicht nötig.
Simone Bieg und Stefan Spiller (beide CDU) betonten, dass sie die Bedenken des Musikvereins sehr ernst nehmen würden. Trotzdem habe man mit dem 2500 Quadratmetern großen Festplatz am neuen Standort eine gute Alternative.
Eugen Gentner (Freie Wähler) meinte, dass für die Anlieger des Festplatzes am neuen Standort die Lärmbelästigung zumutbar sei. Auch Lothar Lindner (SPD) plädierte für den Neubau des Kunstrasenfeldes auf dem bisherigen Festplatz und für die Verlegung des Festplatzes.
Uwe Grieser (CDU) lehnte den neuen Standort ab. Er sei zu nahe am Friedhof und führe zu einer zu hohen Lärmbelästigung für die Anwohner.
Bis auf Traub und Grieser votierten alle anderen acht Mitglieder des Gremiums für eine Verlegung des Festplatzes auf die Fläche westlich der Parkplätze der Jurahalle.
Veröffentlicht am 30.11.2018 in der Schwäbischen Post
Große Mehrheit für den Kunstrasen
Diskussion Die Ebnater Ortschaftsräte diskutieren über das Kunstrasenspielfeld für den Sportverein und die Verlegung des Festplatzes. Das sind die Argumente der einzelnen Räte.
Mitglieder des Ebnater Sportvereins machen ihre Position vor der Ortschaftsratssitzung deutlich. Sie wollen einen Kunstrasenplatz, auf dem sie ihre Punktspiele absolvieren können. Foto: aki
Aalen-Ebnat
Noch ehe die Ortschaftsratssitzung in Ebnat beginnt, positionieren sich Mitglieder des Sportvereins Ebnat (SVE) im Foyer der Jurahalle mit einem Transparent. Sie wollen damit unterstreichen, wie wichtig ihnen ein Kunstrasenplatz ist, auf dem die Fußballer künftig ihre Punktspiele absolvieren können.
Denn um diesen werden die Ortschaftsräte an diesem Abend diskutieren und abstimmen. Und es geht um den Festplatz, der dann verlegt werden müsste. Und das betrifft wiederum den örtlichen Musikverein.
Die Ortschaftsräte machen es sich deshalb nicht leicht. Eine Vielzahl begründet ihre Entscheidung ausführlich. Am Ende ist das Ergebnis eindeutig. Mit acht Ja- und zwei Neinstimmen (Uwe Grieser und Ortsvorsteher Manfred Traub) votiert das Gremium für die Verlegung des Festplatzes und mit neun Jastimmen und einer Enthaltung (Manfred Traub) für einen Kunstrasenplatz auf dem bisherigen Festplatz.
Eingangs der Sitzung erläutert der städtische Sportdezernent Karl-Heinz Ehrmann Zahlen, Fakten und die diversen Möglichkeiten (die SchwäPo berichtete), ehe die Ortschaftsräte Stellung beziehen. Vorne weg Ortsvorsteher Manfred Traub. Der lässt keinen Zweifel an seiner Position. Er ist dafür, den Festplatz an seinem angestammten Platz zu belassen und für ein Kunstrasenfeld auf dem „Alten Sportplatz“. Am neuen Standort sei unter anderem der Abstand vom Festzelt zur Wohnbebauung zu gering, argumentiert Traub. Des Weiteren rechne der Musikverein mit höheren Kosten am neuen Standort, zitiert Traub aus einem Brief des Vereins. Auch Uwe Grieser mahnt, den Festplatz dort zu belassen, wo er seither ist. Der Multifunktionsplatz sei nicht nur für Veranstaltungen des Musikvereins gedacht. „Er ist für die ganze Gemeinde“, betont Grieser. Für ihn sei der künftige Standort auch zu nahe am Friedhof.
Der Brief des Musikvereins ist dann auch Thema in den Stellungnahmen der Räte, die sich für das neue Fußballspielfeld und die Festplatzverlegung aussprechen. Stefan Spiller (CDU) geht gar soweit und arbeitet die Bedenken des Musikvereins Punkt für Punkt ab. Er hebt hervor, wie auch Fraktionskollegin Simone Bieg, dass er die Sorgen des Musikvereins ernst nehme. Er spricht die Rettungswege an, die, wie Bürgermeister Ehrmann kurz davor erklärt hat, ausreichend seien, spricht die Drainage an (das Gelände werde ein Prozent Gefälle haben) und die Größe des Festplatzes mit jetzt 2500 Quadratmetern. „Ausreichend groß“, wie Simone Bieg erachtet. Beim Thema Toiletten hat Simone Bieg gar bei einer Fachfirma nach einem Toiletten-Wagen informiert und recherchiert, dass dieser, falls nötig, nur wenig teurer käme, als die bislang genutzten Toiletten in der Jurahalle. Lothar Linder (SPD) plädiert für das Kunstrasenspielfeld auf dem Festplatz, wie auch Eugen Gentner (Freie Wähler) und Alexander Röck, selbst Mitglied in beiden Vereinen. Letzterer spricht von einem künftigen Mehraufwand für den Musikverein, appelliert deshalb, der SV möge den Musiker bei Bedarf, wie etwa dem Zeltaufbau, zur Seite stehen.
Matthias Beyrle (Freie Wähler) betont, man habe „alle Bedenken ausräumen können“ und votiert, wie eben das Gros der Räte, für Kunstrasen und die Verlegung.
© Schwäbische Post 30.11.2018 20:23